Grußwort

Es gibt eine Hoffnung für Deine Zukunft.
– Jer 31,17
Ich wollte Hoffnung schenken.
Seit vielen Jahren treibt es mich um, für Menschen einen Dienst zu entwickeln, der nicht nur pauschal und einseitig hilft, sondern den Menschen in seiner Ganzheit und Individualität in den Blick hat und dementsprechend auf Störungen und Krisen gezielt reagieren kann. Denn Gott hat den Menschen geschaffen, mit allem, was zu ihm gehört, mit Stärken, Talenten, Schwächen, Unzulänglichkeiten, Krankheiten, Behinderungen, und ausgestattet mit dem Bedürfnis zu lieben und geliebt zu werden.
Ich arbeite schon viele Jahre als Sozialpädagogin bei der Caritas mit Menschen, die durch Alter, Krankheit oder Behinderung nicht mehr in der Lage sind, ihre Angelegenheiten im Alltag selbst zu besorgen. In dieser Arbeit habe ich einen tiefen Einblick in die Sorgen und Nöte von Menschen gewonnen, und ich habe sehr schnell gelernt, dass die Formen von Bedürftigkeit so vielschichtig sind, wie es Menschen auf dieser Erde gibt. Dies gilt auch in der Arbeit als Hospizkoordinatorin. Schwerkranken und Sterbende zu begleiten bedeutet immer, den Menschen ganzheitlich als Individuum zu sehen. Viele Angebote und Dienste unserer Gesellschaft werden dem nicht gerecht.
Bei der Erstellung des Pastoralkonzepts für die Pfarrei St. Bernhard Stralsund-Rügen-Demmin konnten wir diese besondere Seelsorge in den Blick nehmen und daraus das Konzept für die Lazarus-Dienste entwickeln. So können wir heute Menschen in besonderen Lebenssituationen einen für sie passenden Dienst anbieten, der genau da ansetzt, wo er nötig ist. Der Dienst wird von Ehrenamtlichen aus unserer Region geleistet. Jeder kann nach seinem Charisma tätig werden und gewinnt auch für sich den Mehrwert, etwas Wichtiges zu tun und wichtig zu sein. Ehrenamtliche wählen aus, welches Amt sie übernehmen wollen und wie sie ihre Arbeit zeitlich begrenzen. Sie werden dabei von mir als Koordinatoren unterstützt und erhalten Fortbildungen.
Ich habe die Hoffnung, dass mit den Lazarus-Diensten die katholische Kirche wieder ein freundliches und hoffnungsvolles Gesicht in unserer Welt bekommt. Unser Dienst richtet sich an alle Menschen, unabhängig von Religion und Weltanschauung.
Martina Steinfurth